Begegnung mit den Ausbildern und den Priesterkandidaten in Deutschland

Samstag, 11. Mai 2024, 10.30 Uhr

11 maggio 2024

S.Em. Card. Lazzaro You Heung sik

 

Liebe Priesterkandidaten und verehrte Ausbilder,

ich freue mich, dass ich diese Stunden mit Euch verbringen darf. Ich hoffe, dass sie eine echte Begegnung zwischen uns und auch eine Ermutigung auf dem Weg, den wir gemeinsam gehen, sein werden.

Ihr habt mir eine Reihe von Fragen geschickt, persönliche Fragen, aber auch Fragen zur Identität des heutigen Priesters und zur Ausbildung, und Fragen zu den Herausforderungen, die die Kirche heute in Eurem Land, aber auch an vielen anderen Orten erlebt. Ich danke Euch für diese Fragen und hoffe, dass wir einen fruchtbaren Dialog führen können. Es sind zum Teil sehr herausfordernde Fragen, die wir heute sicher nicht alle erschöpfend beantworten können, aber ich werde versuchen, Euch zumindest einige Denkanstöße zu geben.

Zuvor aber möchte ich mehr darüber erfahren, was Ihr erlebt und denkt. Denn eigentlich habe auch ich etwas zu lernen. Ich bin nicht nur zum Reden gekommen, sondern auch zum Zuhören. Deshalb habe ich darum gebeten, dass einige von euch etwas über Ihre Erfahrungen als Priesterkandidaten und Ausbilder in Deutschland und das Leben im Priesterseminar erzählen.

Beitrag eines Seminaristen.

Kurze Antwort des Kardinals.

Beitrag eines Ausbilders.

Kurze Antwort des Kardinals.

 

 

Fragen der Seminaristen

Und jetzt kommen wir zu Euren Fragen. Beginnen wir mit einer mehr persönlichen Frage.

1. Warum haben Sie sich entschieden, Christ zu werden und sich als Teenager taufen zu lassen? Wie war Ihr Berufungsweg?

Ich werde es Euch kurz erzählen. Ich wurde während des Krieges in Korea geboren, als drittes Kind, nach meinem Bruder und meiner Schwester. Meine Familie war nicht christlich. Ich hatte das Glück, ein katholisches Gymnasium besuchen zu können. Diese Schule war nach dem heiligen Andreas Kim benannt, dem ersten koreanischen Priester, der als Märtyrer starb. Sein Zeugnis zog mich sehr an. So begann ich, mich auf die Taufe vorzubereiten. Ich wurde am Heiligabend 1966 getauft. Da war ich 16 Jahre alt. Ich war der erste Christ in meiner Familie.

Da ich Jesus kannte, hatte ich das Bedürfnis, mein Herz anderen zu öffnen. So habe ich in der Schule zusammen mit meinen christlichen Freunden verschiedene Dienste geleistet. Unter anderem reinigten wir die Toiletten, die sehr schmutzig waren. In diesem bescheidenen Dienst entdeckten wir die Freude am Christsein. Und ich habe eines gelernt: Das Christsein ist konkret und keine theoretische Idee. Vor meiner Taufe war ich in meiner kleinen Welt verschlossen. Als ich ein engagierter junger Christ wurde, öffnete sich vor mir ein riesiger Horizont.

Diese Schule wurde von Schwestern geleitet, die mich sehr mochten. Ab und zu sagten sie zu mir: „Lazzaro, vielleicht kannst du ins Priesterseminar gehen“. Natürlich sagte ich nein, aber dann kamen mir diese Worte wieder in den Sinn und langsam reifte in mir der Wunsch, Priester zu werden.

Diese Entscheidung wurde in der Familie nicht gut aufgenommen. Meine Mutter weinte drei Tage lang, ohne zu essen oder zu schlafen. Aber dann änderten sich die Dinge und auch sie ließ sich taufen.

Noch etwas. Als ich ins Priesterseminar eintrat, träumte ich vom Paradies, ich dachte, dort sei alles perfekt, eine Umgebung ohne Probleme, wo man Heiligkeit lebt. Es dauerte nur ein paar Tage, bis ich begriff, dass das Seminar ein Ort wie jeder andere ist, mit all den Widersprüchen, die wir Menschen in uns tragen. Es war ein Moment der Krise, aber ich konnte und wollte nicht nach Hause zurückkehren. Nach ein paar Tagen wurde eine Ausbildungseinheit angeboten. Ein Priester und zwei Laien kamen ins Priesterseminar. Sie sprachen mit uns darüber, wie sie das Evangelium leben. Für mich war das ein echter Schock, denn bis dahin war das Evangelium nicht in meinem Leben verankert und hatte daher keine greifbare Wirkung. Als ich entdeckte, was es heißt, das Wort zu leben, begann ich, mich im Seminar zu Hause zu fühlen: nicht weil sich die äußeren Umstände geändert hatten, sondern weil sich meine Augen und mein Herz verändert hatten.

Das ist für mich bis heute grundlegend geblieben. Das Wort Gottes in unser Leben und unsere Beziehungen einfließen und sie verwandeln zu lassen, ist das sichere Fundament, das allen Stürmen standhält und die unvermeidlichen Krisen auf unserem Weg gut bewältigen lässt.

2. Glauben Sie, dass sich die Priesterausbildung verändern wird oder sollte, und wenn ja, in welcher Weise?

Ich bin davon überzeugt, dass die Priesterausbildung in unserer Zeit nicht umhinkommt, sich zu verändern. Denn wir erleben – wie Papst Franziskus uns oft in Erinnerung ruft – einen Epochenwandel. „Das Christentum ist keine dominante Größe mehr“ sagte er am 21. Dezember 2019 vor der Römischen Kurie, „denn der Glaube – vor allem in Europa, aber auch im Großteil des Westens – stellt keine selbstverständliche Voraussetzung des allgemeinen Lebens mehr dar, sondern wird oft sogar geleugnet, belächelt, an den Rand gedrängt und lächerlich gemacht“.

Wir alle spüren, dass dies einen Wandel in der Seelsorge und damit auch in der Ausbildung erfordert. Das ist nichts Ungewöhnliches. Im Laufe der Geschichte des Christentums gab es immer wieder Veränderungen in der Priesterausbildung. Im Mittelalter gab es Domschulen, nach dem Konzil von Trient gründete der heilige Karl Borromäus Priesterseminare. Und es hat immer einen wichtigen Beitrag der Charismen gegeben. Denken Sie nur daran, dass wir alle jedes Jahr die Exerzitien machen, die auf den heiligen Ignatius zurückgehen. Und wir alle rezitieren die Psalmen des Breviers, wie es die Mönche tun.

Aber kommen wir zum Heute. Auf dem Symposium über die Theologie des Priestertums im Februar 2022 im Vatikan sagte Papst Franziskus, dass es in diesen Zeiten des Wandels zwei Extreme zu vermeiden gilt:

- „die Suche nach festgelegten Formen, die sehr oft in der Vergangenheit verankert sind und uns eine Art Schutz vor Risiken ‚garantieren‘, und Zuflucht nehmen in einer Welt oder einer Gesellschaft, die nicht mehr existiert“.

–oder die Flucht nach vorn mit einem Optimismus ohne Einsicht, „der die letzte Neuheit zur wahren Wirklichkeit [erhebt] und damit die Weisheit der Jahre [verachtet]“ (17. Februar 2022).

Wir müssen daher mit Mut und Offenheit, aber auch mit Vernunft und Unterscheidung vorgehen.

Mit der Veröffentlichung der neuen Ratio Fundamentalis für die Priesterausbildung im Jahr 2016 wurden einige wichtige Schritte unternommen. Ich nehme an, dass Ihr sie kennt und dass Eure Ausbilder mit Euch darüber sprechen. Ich möchte nur drei der neuen Akzente nennen, die mir wichtig erscheinen:

1. Die gesamte erste Phase der Ausbildung ist der Formung in der Nachfolge gewidmet. Das heißt: Bevor ihr Priester werdet, müsst ihr missionarische Jünger werden, echte Nachfolger Jesu. In diesem Bereich, denke ich, kann jeder von uns eine Menge tun: einen Lebensstil entwickeln, der wirklich im Evangelium verwurzelt ist.

2. Mehr als zuvor liegt der Schwerpunkt auf der Formung in der Gemeinschaft. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil kann man den priesterlichen Dienst nicht in einer Kirche ausüben, die Communio ist, wenn wir nicht zuallererst Gemeinschaft unter uns Priestern leben und nicht gleichzeitig in enger Beziehung und im Dialog mit den Laien, Männern und Frauen, stehen. Papst Franziskus hat dies in seinem Brief, den er vor einigen Tagen an alle Pfarrer der Welt gerichtet hat (4. Mai 2024), bekräftigt: Priester kann man nur gemeinsam sein. Ich denke, wir alle spüren, dass es in diesem Bereich noch viel zu tun gibt.

3. Schließlich legt die Ratio 2016 einen starken Akzent auf die menschliche Reife, insbesondere im Bereich der Affektivität und der Beziehung. Das bedeutet nicht, perfekt zu sein und keine Schwächen zu haben, sondern sie zu erkennen und mit angemessener Begleitung anzugehen – ein lebenslanger Weg!

Die erste Sitzung der Generalversammlung der Bischofssynode im vergangenen Oktober hat zu weiterer Arbeit aufgerufen: Die künftigen Priester sollen in synodaler und missionarischer Perspektive ausgebildet werden. Das bedeutet: in engem Kontakt mit der Realität der heutigen Welt und mit dem Beitrag aller Berufungen des Gottesvolkes. Auf Wunsch von Papst Franziskus soll dazu eine Studiengruppe eingerichtet werden.

Der Bezugspunkt für jede Entwicklung kann nur das erste ‚Seminar‘ sein: die Gemeinschaft der Apostel mit Jesus, die sich in den verschiedenen Epochen und Kontexten verwirklichen soll. Ich bin dankbar, dass meine Grundausbildung schon vor vielen Jahren darauf abzielte. Das Motto, dem wir damals folgten, ist mir bis heute gegenwärtig: ein Buch: das Evangelium; ein Gesetz: das neue Gebot der Liebe zueinander; ein Meister: Jesus unter uns.

3. Wie beurteilen Sie die Situation des Glaubens und der Kirche in Deutschland?

Ich bin mit großer Dankbarkeit und großem Respekt nach Deutschland gekommen.

Mit Dankbarkeit, weil die Ortskirchen auf der ganzen Welt Deutschland viel zu verdanken haben. Sogar meiner Diözese in Korea wurde großzügig geholfen, ein katholisches Krankenhaus zu bauen. Dann dürfen wir den Beitrag großer Theologen wie Karl Rahner und Joseph Ratzinger zum Zweiten Vatikanischen Konzil nicht vergessen. Darüber hinaus hat mich immer wieder das lebendige Engagement der Laien in Deutschland beeindruckt, die sich in vielen Vereinen engagieren. Davon gingen wichtige Impulse auch für die Soziallehre der Kirche aus.

Neben der Dankbarkeit ist da auch der Respekt. Denn ich erkenne die große Prüfung, die die katholische Kirche in Deutschland durchmacht, die sich in so vielen Dingen manifestiert, die Sie viel besser kennen als ich: die dramatische Krise der Berufungen zum Priestertum und zum gottgeweihten Leben und die Schwierigkeit, die neuen Generationen zu erreichen; die Krise des Missbrauchs und die Abkehr vieler von der Kirche; die Schwierigkeit, den Glauben in der Sprache und der Erfahrung der Menschen von heute auszudrücken, immer größere Pfarreien mit immer weniger Priestern ... Ich sehe all dies als eine Wüstenerfahrung, eine schmerzhafte Nacht an, wie sie im Leben von Menschen in fortgeschrittenen Stadien ihres spirituellen Weges vorkommt. Gemäß den Meistern der Spiritualität sind diese Nächte eine immer tiefere Reinigung, aber wenn sie in der rechten Weise gelebt werden, bereiten sie neue Blüten und neue Früchte vor. Man muss Vielen dankbar sein, die in dieser nicht einfachen Situation ihren Glauben mit Engagement leben und sich in vielfältiger Weise in den Dienst der anderen stellen. Zudem ermutigt auch sehr, dass Ihr gerade in dieser Zeit der Prüfung nicht gezögert habt, dem Ruf Gottes zu folgen und Euch in den Dienst der Kirche zu stellen.

Die große Frage ist: Wie kann man diese Zeit der Nacht in der rechten Weise leben? Vielleicht lässt sich das, was die Lehrer des Geistes für den persönlichen Weg vorschlagen und was wir auch in der Geschichte des Volkes Israel im Alten Testament entdecken, auch auf kirchlicher Ebene anwenden: eine erneuerte und bewusstere Entscheidung für Gott allein; ein radikaleres Festhalten am Wort Gottes; ein tieferes Bewusstsein für die Bedeutung der Taufe, die ein Sterben und ein Auferstehen mit Christus ist (vgl. Röm 6). Ich sage das oft zu meinen Mitarbeitern im Dikasterium für den Klerus, wenn wir auf unerwartete Schwierigkeiten stoßen: Es ist das Kreuz; es gibt keinen anderen Weg; es gibt keinen anderen Weg zur Auferstehung!

Ich bin überzeugt, dass auch der synodale Stil, den die katholische Kirche in den letzten Jahren wiederentdeckt hat, von großer Bedeutung ist: einander und gemeinsam dem Heiligen Geist aufmerksam zuhören, ohne zu glauben, wir wüssten schon, wie die Lösung aussehen könnte. Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der wir noch ganz am Anfang stehen. Aber wir ernten bereits die ersten vielversprechenden Früchte dieses synodalen Stils. Das haben wir im vergangenen Februar bei einem Treffen mit 800 Personen – Bischöfen, Priestern, geweihten Männern und Frauen und Laien – die sich für die ständige Fortbildung von Priestern engagieren – ein Bereich, der große Herausforderungen mit sich bringt – erlebt. Den partizipativen Stil des Treffens zu erleben, im Zuhören und in der gegenseitigen Annahme, wirkte wie eine Welle des Heiligen Geistes, mit spontaner Geschwisterlichkeit und viel Freude. Ähnliches geschah vor ein paar Tagen beim internationalen Treffen ‚Pfarrer für die Synode‘, an dem 200 Pfarrer aus 99 Nationen teilnahmen. Jedes Mal haben wir eine lebendige Erfahrung des auferstandenen Herrn gemacht.

4. Was denken Sie über den Rückgang der Zahl der Gläubigen und Berufungen (im deutschsprachigen Raum)?

Zunächst muss man sagen, dass diese Dinge nicht nur im deutschsprachigen Raum vorkommen. Sie sind mittlerweile ein weltweites Phänomen, zumindest in der westlichen Welt, auch wenn die Situation bei Euch besonders schmerzhaft ist.

Was ist von diesem Phänomen zu halten und wie soll man damit umgehen? Ich habe dazu schon etwas gesagt. Es handelt sich, meiner Meinung nach, um eine Phase der Nacht. Wir leben und erleben eine Zeit der Krise. Aber die Krise ist immer auch eine Chance, die Chance, dass etwas Neues entstehen kann. Ich denke immer an die Prophezeiung des Propheten Jesaja: „Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg an durch die Wüste und Flüsse durchs Ödland“ (Jesaja 43,19).

Sie haben die Frage nach dem Rückgang der Zahl der Gläubigen und der Berufungen aufgeworfen. Mir scheint, dass auch Jesus diese Erfahrung gemacht hat: Nach einer anfänglichen Blütezeit erlebte er einen starken Rückgang der Zahl seiner Anhänger; es gab nicht mehr den Massenandrang und Berufungen wie zu Beginn; selbst die Säulen der Kirche – die Zwölf – wankten. Dann kam der totale Zusammenbruch: Er starb am Kreuz; er beklagte die Ferne des Vaters (vgl. Mk 15,34). Ich sehe bei euch, aber nicht nur bei euch, eine Kirche, die schreit, in einer Welt, die schreit. Aber dann kam die Auferstehung, der von Gott geschenkte Neuanfang. Niemand, auch Jesus nicht, hätte dies aus eigener Kraft erreichen können.

Wie ich bereits gesagt habe, denke ich, dass wir aufgefordert sind, eine Ostererfahrung zu machen. Gemäß der Schrift machen wir diese Erfahrung, wenn wir gemeinsam auf dem Weg sind, wie die Emmaus Jünger, und uns gegenseitig das Herz öffnen, indem wir unsere Armut, unsere Zweifel, die Aporien, in die wir fallen, anerkennen. Gerade dann kann Jesus sich nahen.

Von der nachösterlichen Gemeinde heißt es, dass „sie alle dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern, verharrten“ (Apg 1,14). Im Gebet, weil sie nunmehr wussten, dass sie nicht auf ihre eigene Kraft vertrauen konnten: In der dramatischsten Stunde hatten sie alle versagt oder jedenfalls alles zusammenbrechen sehen. Einträchtig vereint, während sie vorher uneins waren und es Rivalitäten unter ihnen gab. Mit den Frauen und mit seinen Brüdern ... Auf diese Gemeinschaft kam an Pfingsten der Heilige Geist herab!

Finden wir in diesen Zeugnissen der Heiligen Schrift nicht den Aufruf zu einer synodalen Kirche? Synodal nicht so sehr in ihrer Organisation und ihren Verfahren, so notwendig sie auch sind, sondern in ihrer tieferen Seinsweise, die heute – wie uns die Pfarrer vor einigen Tagen sagten – im Leben so vieler kleiner christlicher Gemeinschaften zum Ausdruck kommt, die das Gewebe des kirchlichen Lebens beleben. Ich frage mich, ob nicht gerade aus dieser Mikrosynodalität – wie sie auf dem jüngsten internationalen Treffen der Pfarrer genannt wurde – neue Blüten hervorgehen können.

5. Welches Priesterbild wird für die Zukunft wichtig sein?

Zunächst einmal denke ich, wir sollten aufmerksamer und verständnisvoller beobachten, was im Herzen eines Priesters vor sich geht. Da gibt es Einsamkeit, Angst vor dem Versagen, innere Kämpfe. Ich nehme mir das sehr zu Herzen. Als ich vor drei Jahren Präfekt des Dikasteriums für den Klerus wurde, sagte einer meiner Mitbrüder im Bischofsamt zu mir: „Jetzt bist du dafür verantwortlich, dass alle Priester in der Welt glücklich sind“. Dieses Wort habe ich nicht vergessen können und ich versuche, es zusammen mit meinen Mitarbeitern im Dikasterium zur Richtschnur meines Dienstes zu machen.

Aber welches Priesterbild wird für die Zukunft wichtig sein? Das ergibt sich aus dem, was ich über die Zeitenwende sagte: Es wird nicht der Priester sein, wie er in der Vergangenheit war, auch wenn viele Werte unverändert bleiben, wie die völlige Hingabe an Gott, das Gebet und die Feier der Eucharistie, die pastorale Liebe. Es muss der Priester sein, wie Jesus ihn in unserer Zeit haben will, der Priester der Gemeinschaft und der Sendung der Kirche, wie ihn das Zweite Vatikanische Konzil gefordert hat: unterwegs mit dem Bischof, mit den anderen Priestern und mit den Laien, die sich gemeinsam mit ihnen für das Zeugnis des Evangeliums in den verschiedenen Bereichen des menschlichen Lebens einsetzen (vgl. Dekret Presb. Ordinis, 7-9). Wir brauchen heute den Priester, der im Volk Gottes und zusammen mit allen Getauften missionarisch ist. Andernfalls werden wir niemals in der Lage sein, viele Milieus zu erreichen, in denen die Kirche derzeit völlig abwesend ist.

Das Nachsynodale Apostolische Mahnschreiben Pastores dabo vobis, das die Lehre des Konzils in die Tat umsetzt, unterstreicht die „im wesentlichen ‚relationale‘ Kennzeichnung der Identität des Priesters“. Ich zitiere: „Man kann also das Wesen und die Sendung des Priestertums des Dienstes nur in diesem vielfältigen und reichen Zusammenspiel von Beziehungen bestimmen, die aus der innergöttlichen Trinität kommen und sich in die Gemeinschaft der Kirche, als Zeichen und Werkzeug in Christus für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit, hinein fortsetzen“ (Nr. 12).

Was ist damit gemeint? In seiner Ansprache auf dem Symposium für eine Theologie des Priestertums im Februar 2022 unterstrich Papst Franziskus vier Annäherungen, die das Leben der Priester prägen müssen:

1. Vor allem die Nähe zu Gott, die Intimität mit ihm, in Stille und Anbetung. „In dieser Nähe“, sagte er, „ist es nicht mehr beängstigend, dem gekreuzigten Jesus ähnlich zu werden, so wie es im Ritus der Priesterweihe von uns verlangt wird“.

2. Die Nähe zum Bischof. „Der Bischof“, so der Papst, „ist kein Schulaufseher, er ist kein Wächter, er ist ein Vater“. „Dies erfordert von den Priestern, für die Bischöfe zu beten und ihre Meinung respektvoll, mutig und aufrichtig zu äußern. Das verlangt auch von den Bischöfen Demut, die Fähigkeit zuzuhören, selbstkritisch zu sein und sich helfen zu lassen“. Sicher, bei Euch sind die Diözesen sehr groß und es ist nicht einfach, dem Bischof zu begegnen. Das stellt eine besondere Herausforderung dar.

3. Die Verbundenheit unter den Priestern. „Viele Priester“, räumte der Papst ein, „erleben eine schlimme Einsamkeit, das Gefühl des Alleinseins“. Die Beziehung der Priester zueinander hat hingegen „eine beschützende Funktion, sich gegenseitig zu behüten. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen“, bemerkte er, „dass dort, wo die priesterliche Brüderlichkeit funktioniert, die Nähe der Priester untereinander, wo echte Bande der Freundschaft bestehen, es auch möglich ist, die Entscheidung für den Zölibat mit größerer Gelassenheit zu leben“. Ich präzisiere auch hier: In Eurem Land arbeiten die Priester heute mit vielen hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiten zusammen, und das ist auch ein Reichtum, aber der brüderliche Austausch und die gegenseitige Hilfe unter den Priestern bleiben grundlegend.

4. Schließlich die Nähe zu den Menschen. „Ich bin mir sicher“, so Papst Franziskus, „dass es, um die Identität des Priestertums neu zu verstehen, heute wichtig ist, in engem Bezug zum realen Leben der Menschen zu leben, an ihrer Seite, ohne Fluchtwege“.

Zusammenfassend gesagt, bin ich überzeugt, dass der Priester heute vor allem seine Berufung als Getaufter leben muss: ein wahrer Zeuge, ein missionarischer Jünger, ein Bruder unter Geschwistern zu sein. Und er muss ein Mann des Dialogs sein: tief in Christus verwurzelt, der es versteht, Beziehungen zu allen aufzubauen. Dann gelingt ihm sein konkreter Dienst am Volk Gottes und seine Verkündigung des Heils.

Ich erlebe das oft im Kontakt mit Menschen: Durch unsere Aufmerksamkeit berührt, werden sie unsere Freunde und öffnen ihre Herzen. Dann können wir sie die Liebe Gottes entdecken lassen und ihnen, wenn die Zeit gekommen ist, auch das Wort Gottes und die Sakramente anbieten. Es ist schon vorgekommen, dass ich im Flugzeug oder auf dem Petersplatz am Ende eines offenen Gesprächs die Beichte gehört habe. Das Wichtigste ist die Beziehung, die ihre letzte Wurzel in der Eucharistie hat: Die Gemeinschaft mit dem Leib Christi treibt uns an, den anderen zu dienen und so den Mystischen Leib aufzubauen.

6. Wie kann die Neuevangelisierung gelingen?

Auch hier spielt die Zeitenwende eine Rolle. Schon Paul VI. hat davor gewarnt, als er im Apostolischen Mahnschreiben Evangelii Nuntiandi schrieb: „Der heutige Mensch … hört lieber auf Zeugen als auf Gelehrte, und wenn er auf Gelehrte hört, dann deshalb, weil sie Zeugen sind“ (Nr. 41).

Johannes Paul II. stellte in seinem Apostolischen Schreiben Novo millennio ineunte im Anschluss an das Große Jubiläum 2000 fest, dass die heutige Welt vor allem an das glaubt, was sie sehen und anfassen kann. Ich zitiere: „‘Wir wollen Jesus sehen‘ (Joh 12,21). … Wie jene Pilger vor zweitausend Jahren, so bitten die Menschen unserer Zeit, wenn auch nicht immer bewusst, die heutigen Gläubigen, nicht nur von Christus zu ‚reden‘, sondern ihnen Christus zu zeigen, ihn gleichsam ‚sehen‘ zu lassen“ (Nr. 16).

Hier haben wir also alle eine große und schöne Aufgabe. Aber wie bringen wir sie dazu, Jesus zu ‚sehen‘? Ich werde versuchen, vier Wege aufzuzeigen:

1. Die Authentizität unseres Lebens. Heute sehnen sich die Menschen, vor allem die Jugendlichen, nach signifikanten Vorbildern. Sie glauben den Predigten nicht, sie misstrauen denen, die im Namen irgendeiner Autorität ihre Vorstellung von Freiheit aufdrängen, aber sie lassen sich berühren, wenn sie authentischen Zeugen begegnen. Vor diesem Hintergrund verstehen wir den schweren Schaden, den der Missbrauch angerichtet hat.

2. Das Zeugnis wahrer Beziehungen zueinander und zu allen Menschen. Das war das Geheimnis der ersten Ausbreitung des Christentums. Wir alle kennen, denke ich, das bekannte Wort von Tertullian: „Seht, wie sie einander lieben und bereit sind, ihr Leben füreinander hinzugeben“ (Apologeticum 39, 7). Es ist kein Zufall, dass Johannes Paul II. in dem oben erwähnten Apostolischen Schreiben Novo millennio ineunte erklärt: „Die Kirche zum Haus und zur Schule der Gemeinschaft machen, darin liegt die große Herausforderung, die in dem beginnenden Jahrtausend vor uns steht, wenn wir dem Plan Gottes treu sein und auch den tiefgreifenden Erwartungen der Welt entsprechen wollen“ (Nr. 43). Unter uns Christen, unter uns Priestern, unter den Seminaristen, sollte man eine Qualität der Beziehung finden, die erstaunt. „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt“ (Joh 13,35).

3. Eine respektvolle Verkündigung. Papst Franziskus, wie schon Papst Benedikt, erinnert uns daran, dass die Kirche nicht durch Proselytismus wächst, sondern durch Anziehungskraft. Nur auf der Grundlage eines überzeugenden persönlichen und gemeinschaftlichen Zeugnisses können wir das Evangelium verkünden. Heute verstehen wir, dass diese Verkündigung immer die Freiheit des anderen respektieren muss. Sie muss mit aller Überzeugung vorgetragen werden, aber als Angebot, als Geschenk. Sie kann nicht aufgezwungen werden. Deshalb ist es heute so wichtig, Experten des Dialoges zu sein.

4. Eine verständliche und lebendige Sprache. Bei einer seiner Begegnungen mit Priestern in Rom stellte Papst Benedikt fest, dass der christliche Glaube oft in Worten und Begriffen vermittelt wird, die nicht mehr verstanden werden und die in das heutige Leben übersetzt werden müssen. Jesus sprach die Sprache der Menschen seiner Zeit, er verwendete in seinen Gleichnissen Bilder aus der Alltagserfahrung. Wir werden diese Sprache durch tiefes Zuhören lernen müssen. Der große Bischof und Theologe Eures Landes, Klaus Hemmerle, schrieb: „Lass mich dich lernen, dein Denken und Sprechen, dein Fragen und Dasein, damit ich daran die Botschaft neu lernen kann, die ich dir zu überliefern habe“.

7. Welche Herausforderungen und Schwierigkeiten sehen Sie für die Weltkirche in der Zukunft?

An Herausforderungen wird es keinen Mangel geben. Das sagen uns die Lesungen aus der Apostelgeschichte in dieser Osterzeit. Wir dürfen uns davor nicht fürchten, sondern müssen auf die Kraft des Heiligen Geistes vertrauen.

Ich vergesse nie, dass die Kirche in meinem Land aus dem Opfer so vieler Märtyrer hervorgegangen ist. Und so war es auch am Anfang des Christentums: Sanguis martyrum, semen christianorum.

Was will ich damit sagen? Der Geist ist am Werk, auch heute noch. Aber ein billiges Christentum gibt es nicht. Das ist vielleicht schwer zu verstehen in der heutigen Wohlstands- und Konsumgesellschaft; und dies ist sicher auch eine der Erklärungen für den Mangel an Berufungen, die die totale Selbsthingabe erfordern: im priesterlichen Dienst, im geweihten Leben, aber auch in der christlichen Ehe. Das Leben der Jungfräulichkeit und später der Mönche in den ersten Jahrhunderten des Christentums war jedoch in einer Gesellschaft wie der unseren eine gegenläufige Entscheidung. Es gibt mir Hoffnung, dass es in der jüngeren Generation eine neue Sinnfrage gibt: Wofür lebe ich? Für wen setze ich mein Leben ein? Darum muss man sich kümmern.

Aber was sind die Herausforderungen für die Weltkirche in der Zukunft?

Eine erste Herausforderung ist das Ende der Christianitas und das Aufkommen einer pluralistischen Welt. Früher wurden die christlichen Werte und Bräuche von der Gesellschaft geteilt, und wir waren geschützt, heute müssen wir lernen, uns auf dem offenen Meer zu bewegen. Wir sind nicht mehr Volkskirche, sondern wir sind aufgerufen, „Salz der Erde“ und „Stadt auf dem Berge“ zu sein (vgl. Mt 5,13-14). Das war in der Frühzeit des Christentums nicht anders! In diesem Zusammenhang müssen wir lernen, mit allen in Dialog zu treten und – wie Papst Franziskus uns daran erinnert – Prozesse anzustoßen, anstatt Räume besetzen zu wollen; Prozesse, die mit der Zeit Veränderungen bewirken (vgl. Evangelii gaudium, 223).

Eine große Herausforderung ist sicherlich auch der Individualismus, der auf viele Faktoren zurückzuführen ist, und eine Anthropologie, die den Menschen in sich selbst zentriert, anstatt ihn zur Selbsthingabe und zur Begegnung mit dem anderen in seiner Vielfalt zu führen. Hier liegt die Wurzel für so viel Zersplitterung und Polarisierung, auch innerhalb der Kirche. Vor diesem Hintergrund ist die Wiederentdeckung eines synodalen Stils der Kirche, in dem das Zuhören und die gegenseitige Akzeptanz geübt werden und in dem wir lernen, auch inmitten von Spannungen miteinander zu gehen, außerordentlich aktuell und prophetisch.

Hinzu kommen die großen globalen Herausforderungen, die wir alle kennen und die auch uns als Kirche herausfordern: vom Dritten Weltkrieg in Stücken – wie Papst Franziskus ihn nennt – bis zur Bewahrung des Planeten, von Hunger und Armut bis zu den verschiedenen Fundamentalismen und den Szenarien der künstlichen Intelligenz.

Ich möchte auch nicht die Herausforderung der Inkulturation des Evangeliums und die Herausforderung der Wiederherstellung der christlichen Einheit in versöhnter Vielfalt vergessen, die unabdingbare Voraussetzungen dafür sind, dass die christliche Botschaft glaubwürdig und wirkungsvoll ist.

Aber die Herausforderung der Herausforderungen besteht meines Erachtens darin, neue Männer und Frauen zu sein, Menschen, die Jesus begegnet sind und sich am Feuer seiner Liebe entzündet haben, Menschen, die entdeckt haben, dass Geben seliger – und auch freimachender ist – als nehmen! (vgl. Apg 20,35); Menschen, die den anderen in den Mittelpunkt stellen und damit die Saat für eine neue Welt legen.

Ich erzähle Euch, was ich mit einem buddhistischen Bonzen, mit dem ich eine schöne Freundschaft pflegte, erlebt habe. Als ich mich vor drei Jahren im Zuge meines Umzugs nach Rom von ihm verabschiedete, sagte er zu mir: „Ihr Lächeln erobert alles“. Später schickte er mir eine SMS: „Jetzt ist Ihr Land die Welt. Dort, in Rom, werden Sie für alle leben, werden Sie alle gut behandeln“. Ich habe das als Auftrag verstanden, als eine Mission, die mich in meinem Dienst an der Weltkirche begleitet.

8. Wie lautet Ihr Primizspruch und was verbinden Sie damit?

Auf meinem Primizbildchen steht folgender Vers aus der Apostelgeschichte: „Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht“ (Apg 13,47). Während meines Studiums in Rom hatte ich erfahren, dass das Licht des Evangeliums allen Völkern leuchtet. Deshalb habe ich auch die Worte Lux mundi als bischöflichen Wahlspruch gewählt.

Aber das Entscheidende ist für mich dies: Damit das Licht des Auferstandenen leuchtet, muss man das Kreuz lieben. Als der Papst mich nach 18 Jahren Dienst als Diözesanbischof nach Rom berief, war das eine totale Veränderung. Das Verlassen meiner Heimat, das Verlassen der neuen Diözesankurie, die ich aufbaute, und so vieler gut etablierter pastoraler Initiativen, das Verlassen vor allem vieler Beziehungen und guter Freundschaften, das Alles war eine heilsame Prüfung. Die Lösung bestand darin, das Kreuz zu umarmen. Mit meiner Entscheidung für Jesus, den Gekreuzigten, als ein und alles ernst zu machen.

Ich möchte Euch erzählen, was mir am Tag meiner Priesterweihe widerfahren ist. Ich wachte am Morgen dieses Tages auf und – ich weiß nicht warum – hatte das Gefühl, dass ich an diesem Tag sterben würde. Das kam mir seltsam vor. Aber dann, als ich während der Messe auf dem Boden lag und die Gemeinde die Heiligen anrief, verstand ich plötzlich: Ich war wie das Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt, ich befand mich in der Situation, mit Christus um das Heil der Brüder und Schwestern willen zu sterben. Da verstand ich: Priestertum bedeutet sterben, um mit Jesus für die Geschwister im Glauben zu leben. Nur wenn ich sterbe, loslasse, kann ich Licht werden.

[Zu den Fragen, die später kamen]

Liebe Priesterkandidaten, als ich diesen Austausch mit Euch bereits vorbereitet hatte, erhielt ich weitere Fragen von Euch, die ich heute nicht beantworten kann. Ich hoffe, dass das, was wir in dieser Stunde miteinander teilen konnten, auch ein wenig Licht auf diese Fragen werfen kann. Ich werde sie als Fragen mitnehmen, die Euch besonders existenziell betreffen und von denen wir uns in unserem Dienst am Dikasterium leiten lassen. Und ich werde sie im Gebet zum Herrn tragen und ihn bitten, uns mit seinem Geist zu leiten und zu erleuchten.

Ich möchte Euch ermutigen, mit Zuversicht voranzuschreiten, auch wenn die Zeiten schwierig sind. Jesus hat die Apostel in das Priesteramt berufen. Durch die Auflegung der Hände wurde es die ganze Geschichte der Kirche hindurch weitergegeben. Eine synodale Kirche ersetzt nicht den unverzichtbaren Dienst des geweihten Amtes, sondern ergänzt ihn durch die aktive Beteiligung aller Getauften an der gemeinsamen Sendung.

Vielleicht können die Anregungen, die Papst Franziskus vor wenigen Tagen an die Pfarrer richtete, auch für Euch von Nutzen sein:

„1. Ich lade euch ein, euer spezifisches Charisma des Priesteramtes immer mehr in den Dienst der vielgestaltigen Gaben zu stellen, die der Geist im Volk Gottes aussät [...] und die unerlässlich sind, um den Menschen das Evangelium zu verkünden. Ich bin überzeugt, dass ihr auf diese Weise viele verborgene Schätze zum Vorschein bringen werdet und hinsichtlich der großen Aufgabe der Evangelisierung nicht allein seid, da ihr die Freude echter Vaterschaft erleben werdet, die nicht den Vorrang sucht, sondern in den Anderen, den Männern und Frauen, viele wertvolle Qualitäten zum Vorschein bringt.

2. Ich empfehle Euch von ganzem Herzen, die Kunst der gemeinsamen Unterscheidung zu erlernen und zu praktizieren und sich dabei der Methode des ‚Gesprächs im Geist‘ zu bedienen, die uns auf dem Weg zur Synode und bei der Durchführung des Kongresses sehr geholfen hat. Ich bin sicher, dass Ihr mit dieser viele Früchte ernten könnt, nicht nur in den Räten wie dem Pfarrgemeinderat, sondern auch in vielen anderen Bereichen. [...]

3. Schließlich möchte ich euch empfehlen, den Austausch und die Brüderlichkeit unter Euch und mit Euren Bischöfen zur Grundlage von allem zu machen. [...] Wir können keine echten Väter sein, wenn wir nicht vor allem Söhne und Brüder sind. Und wir sind nicht in der Lage, ein Miteinander in den uns anvertrauten Gemeinschaften zu fördern, wenn wir dieses nicht zuallererst unter uns verwirklichen. [...] Nur so sind wir glaubwürdig und verschwendet unser Handeln nicht, was andere aufgebaut haben“.

9. Welche wichtige Botschaft wollen Sie uns mit auf den Weg geben?

Ich möchte Euch das mitgeben, das mir während meiner Vorbereitung auf das Priestertum so sehr geholfen hat und mich bis heute begleitet: ein Buch: das Evangelium; ein Gesetz: das neue Gebot der Liebe zueinander; ein Meister: Jesus unter uns.

Das ist der Weg, um alle Herausforderungen, denen Ihr begegnen werdet, nachhaltig anzugehen und eure Berufung vollumfänglich zu verwirklichen.