Begegnung mit Verantwortlichen der Priesterausbildung und Priesterkandidaten aus Deutschland am Grab des heiligen Bonifatius, des Apostels der Deutschen: Erzbischof Jorge Carlos Patrón Wong
Fulda, 1. Juni 2019
Liebe Bischöfe, Rektoren und Seminaristen, ich begrüße Sie mit großer Freude und danke Ihnen für Ihre freundliche Einladung, heute hier bei Ihnen zu sein. Ich möchte Ihnen gleich zu Anfang die herzlichen Grüße Seiner Eminenz des Kardinals Beniamino Stella, Präfekten der Kongregation für den Klerus, übermitteln, der Sie alle, die sie in der Ausbildung stehen, seines Gebetes versichert, damit Sie immer mehr eifrige und missionarische Jünger des Herrn Jesus werden, die, sollte die Kirche Ihre Berufung bestätigen, eines Tages gute und heilige Hirten des Volkes Gottes sein werden.
Gestatten Sie mir eine kurze Einführung zu meiner Person: Nachdem ich das Privileg hatte, sowohl in Mexiko als auch in Lateinamerika in der Priesterausbildung tätig zu sein, wurde ich in Mexiko zum Bischof von Papantla ernannt, ehe unser Heiliger Vater Franziskus mich nach Rom rief, um in der Kongregation für den Klerus der Seminarausbildung auf der ganzen Welt zu dienen. Ich kann Ihnen versichern, dass mein Flug nach Rom seinerzeit turbulent war, denn ich fragte mich, wer jetzt wohl das Volk ist, das mir anvertraut wurde. Ich erhielt sofort eine Antwort: die Priester und Seminaristen. Wie auch immer unsere Mission sein mag, der Herr vertraut uns ein Volk an, um es zu lieben und ihm zu dienen.
In der neuen ratio fundamentalis lesen wir, dass das Geschenk der priesterlichen Berufung uns in die Schule von Christus, dem Diener und Hirten seines Volkes, führt, der uns aufruft, ihm als missionarische Jünger zu folgen, ihm immer ähnlicher zu werden und uns in sein Bild verwandeln zu lassen. Wie der Herr sagte: Jeder Jünger aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein (Lk 6,40). Wir sind durch Ihn, mit Ihm und in Ihm berufen, unser Leben zu geben, um die zerstreuten Kinder Gottes zusammenzuführen (Joh 11,52).
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